Tragsicherheitsnachweis von Stahlbeton-Rippendecken
Technische Daten:
Bauwerkstyp: | Schulgebäude |
Baujahr: | ~ 1955 |
Konstruktion: | PERFEKTA-Deckensystem (Stahlbeton-Rippendecken) Deckenhöhe: d ≈ 35 cm Spannweite: l = 6,50 m |
Problemstellung: | starke Inhomogenitäten des Betongefüges geringe bis keine Betondeckung mangelnder Haftverbund kein rechnerischer Nachweis möglich |
Zielstellung: | Experimenteller Tragsicherheitsnachweis der Bestandsdecken Versuchsziellasten bis 500 kN |
Tätigkeiten:
- Belastungsversuche Stahlbeton-Rippendecken
- Beurteilung der Resttragfähigkeit
- Versuchsgestützte Bemessung nach Eurocode 2
Beschreibung:
Ein als Gymnasium genutztes Schulgebäude soll aufgrund von Erweiterungsmaßnahmen um eine zusätzliche Etage aufgestockt werden. Im Rahmen der Vorplanung wurden Bauwerksanalysen durchgeführt, bei denen das Bestandssystem als „PERFEKTA-Deckensystem“ identifiziert wurde. Dieses System weist aufgrund der damaligen technologischen Standards Verdichtungsmängel auf und hat zudem unzureichende bis keine Betondeckung an den Unterseiten der Rippen.
Ein rechnerischer Nachweis der betroffenen Decke konnte aufgrund des unklaren Haftverbundes zwischen Bewehrung und Beton nicht geführt werden. Infolgedessen wurde die gesamte obere Etage aus Sicherheitsgründen für den laufenden Schulbetrieb über zwei Jahre gesperrt, was erhebliche Einschränkungen für den Unterrichtsbetrieb mit sich brachte. In enger Absprache mit einem zusätzlich hinzugezogenen Tragwerksplaner konnte ein maßgeschneidertes Untersuchungskonzept entwickelt werden, um die tatsächliche Tragfähigkeit der Konstruktion zu testen und mögliche Reserven zu ermitteln.
Ergebnis:
Dank der durchgeführten Untersuchungen ist es uns gelungen, sowohl die erforderlichen Wind- und Schneelasten als auch die erhöhten Ausbau- und Nutzlasten für die geplante Erweiterung nachzuweisen. Dadurch konnte der reguläre Schulbetrieb umgehend wieder aufgenommen und eine belastbare Planungsgrundlage für die anstehenden Umbaumaßnahmen geschaffen werden.